Content Distribution – so streust Du Deine Inhalte richtig
Dein Content ist erstellt und jetzt heißt es nur noch abwarten? Leider nein. Damit Deine Inhalte auch wirklich von Deiner Zielgruppe gesehen werden, brauchst Du die richtige Strategie für Deine Content Distribution. Was das ist und wie das funktioniert, erkläre ich Dir hier anhand praktischer Beispiele. Also bleib dran.
Content Distribution – eine kurze Definition
Die Content Distribution (engl. „Verteilung von Inhalten“) ist ein Teilprozess Deines Content-Kreislaufes. Dabei verbreitest Du Deine Inhalte über verschiedene Wege wie Paid Media, Earned Media, Shared Media oder Owned Media.
Damit erzielst Du nicht nur eine größere Reichweite, sondern kannst auch Deine weiteren Marketingziele erreichen, zum Beispiel einen langfristigen Markenaufbau oder die Stärkung der Kundenbindung.
Achtung, Verwechslungsgefahr! Hier noch ein paar Begrifflichkeiten, die gerne mit Content Distribution in einen Topf geworfen werden:
- Content Outreach: Content Outreach ist ein Teilbereich der Content Distribution. Dabei soll der Content durch potenzielle Multiplikatoren (z. B. durch bekannte Persönlichkeiten oder Medien) eine höhere Reichweite erhalten. Content Outreach ist somit Online-PR.
- Content Seeding: Content Seeding bezieht sich oft nur auf die eigenen Kanäle des Unternehmens, zum Beispiel das Teilen von Inhalten auf sozialen Netzwerken oder der Webseite.
- (Paid) Content Promotion: Content Promotion meint hauptsächlich die bezahlte Platzierung von Content, beispielsweise Werbeanzeigen, Influencer-Kooperationen oder auch Native Advertising im redaktionellen Umfeld.
Warum ist eine gezielte Content Distribution wichtig?
Vier Millionen Blogposts werden jeden Tag im Internet publiziert (Quelle: hostingfacts). Wieso sollte Deine Zielgruppe in dieser Flut aus Content also ausgerechnet Deine Inhalte konsumieren? Natürlich spielt die Aufbereitung Deines Contents eine entscheidende Rolle, aber noch bevor der User Deinen Content interessant finden kann, muss er Deinen Content zunächst in den Weiten des Internets finden. Und dazu brauchst Du auf den Kanälen, die Deine Zielgruppe nutzt, eine sinnvolle und zielführende Content Distribution. Mehr zu Medientypen und Kanälen erfährst Du im Folgenden.
Das PESO-Modell – verschiedene Medientypen nutzen
Dein Content ist fertig erstellt und nun suchst Du nach der richtigen Methode zur Content Distribution? Dabei kann Dir das PESO-Modell (Paid, Earned, Shared und Owned Media) helfen! Es vereint alle digitalen Medientypen und verschafft Dir einen ersten Überblick, welche Möglichkeiten Du hast, Deinen Content zu verbreiten.
1. Paid Media
Für die Verbreitung Deiner Inhalte kannst Du unter anderem Paid Media verwenden. Das ist – wie der Name schon sagt – der Medientyp, für den Du zahlen musst.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Google Ads
- Facebook Ads
- Pinterest Ads
- Sponsoring Posts
Vorteile von Paid Media
- zielgruppenspezifisches Targeting
- hohe Skalierbarkeit
- sofortiges Erreichen von (potenziellen) Kunden
Nachteile von Paid Media
- beschränkt auf vorhandenes Budget
- nicht nachhaltig
- weniger Vertrauen als z. B. bei Earned Media
Trotz der Nachteile ist Paid Media eine sinnvolle Möglichkeit zur Content Distribution. Insbesondere wenn Du noch keine große Markenbekanntheit hast, kannst Du so erstmal Reichweite und Traffic generieren.
Wenn Du Unterstützung bei der Budgetoptimierung Deiner Kampagnen brauchst und Streuverluste minimieren möchtest, helfen wir Dir in den Bereichen Google, Bing und auch Social Media Ads gerne weiter. Schreibe uns einfach unverbindlich über unser Kontaktformular.
2. Earned Media
Unter Earned Media wird die Werbung für Dein Unternehmen verstanden, die Du Dir „verdient“ hast. Das kann zum Beispiel eine PR-Aktion sein, über die Medien wie Online-Zeitungen freiwillig berichten oder Dein innovatives Video-Konzept, über das ein Blogger schreibt.
Vorteile von Earned Media
- hohe Authentizität und Glaubwürdigkeit
- kostenlose Berichterstattung
Nachteile von Earned Media
- wenig Kontrolle
- negative Berichterstattung möglich
- schwer skalierbar
Earned Media ist übrigens nicht nur etwas für die PR-Abteilung. Auch für die Suchmaschinenoptimierung ist dieser Medientyp relevant, denn so kannst Du wertvolle Backlinks für Deine Seite aufbauen.
3. Shared Media
Eine weitere Möglichkeit, mit Deinen Inhalten mehr Reichweite zu erzielen: Shared Media. Das heißt, User teilen Deine Inhalte in sozialen Netzwerken wie Facebook, YouTube, LinkedIn oder auch in klassischen Foren. Im weitesten Sinne zählt auch Mundpropaganda dazu.
Vorteile von Shared Media
- hohe Glaubwürdigkeit
- keine Kosten für Shares
Nachteile von Shared Media
- wenig Kontrolle
- negative Reaktionen möglich
Mein Tipp: Mache es Deinen Usern so leicht wie möglich, Deine Inhalte zu teilen. Neele hat dazu in ihrem Blogpost einige Social Media Plugins zusammengestellt, mit denen man Inhalte mit wenigen Klicks verbreiten kann.
4. Owned Media
Als vierter Medientyp steht Dir schließlich noch Owned Media für die Content Distribution zur Verfügung. Dieser Typ umfasst alle Kommunikationskanäle, die Deinem Unternehmen gehören:
- Unternehmensmagazin
- Unternehmensprofile in sozialen Netzwerken
- Newsletter
Vorteile von Owned Media
- kontrollierbar
- messbar
- langlebig
Nachteile von Owned Media
- geringere Glaubwürdigkeit
- abhängig von Traffic
Inspirierende Artikel, Checklisten oder Infografiken – um auf Deinen eigenen Plattformen aktiv zu werden, hast Du zahlreiche Möglichkeiten. Neben all der Kreativität, die Du in Deine Inhalte steckst, solltest Du die Suchmaschinenoptimierung aber nicht vernachlässigen. Sie stellt eine der wichtigsten Mittel dar, wie Du Deine Inhalte distribuieren kannst.
3 Tipps für Deine Content-Distribution-Strategie
Bevor Du mit der Content Distribution richtig loslegst, solltest Du noch einmal kurz innehalten und Dir Deine Strategie bewusst machen. Folgende Tipps helfen Dir bei strategischen Überlegungen.
1. Behalte Deine Ziele im Blick
Ads schalten, nur um Ads zu schalten? So ein bisschen Facebook nebenbei, weil man das als Unternehmen halt so macht? So viel kann ich Dir verraten: Das ist keine gute Idee. Überlege Dir vorher ganz genau, welche Botschaft Du vermitteln willst und welche Ziele Du verfolgst.
Sind Deine Ziele performanceorientiert, kann es sinnvoll sein, Deinen Fokus mehr auf Deine Webseite zu richten. Hier spielen Owned Media eine wichtige Rolle. So kannst Du beispielsweise E-Mail-Marketing und Suchmaschinenoptimierung zur Content Distribution nutzen.
Liegt Dein Fokus dagegen eher auf Branding, solltest Du Earned Media eine größere Aufmerksamkeit schenken. Und auch bezahlte Inhalte können zur Markenbildung beitragen. Doch meist gilt: Das Branding beeinflusst schließlich auch die Performance.
2. Kenne Deine Zielgruppe & nutze die Customer Journey
Was helfen all Deine Unternehmensziele, wenn der Content nicht auf den User ausgerichtet ist? Bereits bei der Planung und Erstellung sollte der User daher immer im Fokus sein. Am besten erstellst Du eine Buyer Persona. Das hilft Dir, Deine Inhalte noch genauer auf Deine Zielgruppe hin auszurichten.
Hast Du eine Buyer Persona erstellt, solltest Du Dir außerdem noch Gedanken zur Customer Journey machen. Denn um zunächst auf Deine Marke und Produkte aufmerksam zu machen, ist es beispielsweise sinnvoll, zunächst auf Paid Media zu setzen. Rückt die Kaufentscheidung näher, können anschließend oft Inhalte auf der Webseite den Ausschlag geben. Schaffe hier relevante Touchpoints mit Deinem Unternehmen, indem Du verschiedene Medientypen zur Content Distribution nutzt.
3. Monitore die Ergebnisse
Ob Deine Content Distribution erfolgreich ist oder nicht, steht und fällt schließlich mit dem Monitoring. Beobachte die Ergebnisse Deiner Content Distribution genau und ziehe Schlussfolgerungen für Dein Content Marketing daraus.
Best-Practice-Beispiele: So gelingt Content Distribution
Es gibt unzählige Beispiele, wie man Content Distribution gelungen umsetzen kann. Zwei Ideen möchte ich Dir nun genauer vorstellen.
Content Distribution mit Pinterest
Pinterest kann man auf vielfältige Weise für die Content Distribution nutzen. Nach dem PESO-Modell könnte das so aussehen:
- Paid Media: Seit einiger Zeit kannst Du die Plattform für Pinterest Ads nutzen. Das funktioniert ähnlich wie mit Google Ads, denn Du buchst die Keywords ein, für die Du erscheinen möchtest. In meinem Fall habe ich nach „Rezepte“ gesucht. Die Werbeanzeigen erscheinen dann in Mitten der anderen Suchergebnisse. Praktisch dabei: Der Name Deines Unternehmens erscheint – anders als bei den organischen Suchergebnissen – gleich mit:
Durch die Konzentration auf bestimmte Suchbegriffe kannst Du sehr genau steuern, wer Deine Inhalte zu Gesicht bekommt. Und das Beste: Im Gegensatz zu anderen Social Media Ads wie in Facebook erscheint Deine Werbeanzeige nicht nur bei einem User, der sich grundsätzlich für das Thema interessiert, sondern bei einem User, der gerade in diesem Moment danach sucht. So erhöhst Du die Chance, Traffic durch Pinterest zu generieren.
- Earned Media: Content Distribution im Bereich Earned Media mit Pinterest erreichen? Klar, geht das! Zum Beispiel wenn wir Seokraten über Dein Unternehmensprofil berichten. ????
- Shared Media: Auf Pinterest kannst Du natürlich nicht nur selbst Deine Inhalte teilen, sondern sie auch teilen lassen. Damit Du die User dazu animierst, kannst Du die bereits oben erwähnten Share-Buttons nutzen. Wie das aussehen kann, zeigt zum Beispiel Springlane auf deren Webseite:
Teste am besten aus, wo Du die Buttons am besten auf Deiner Webseite platzieren kannst, damit Sie auch genutzt werden. Und achte natürlich auf DSGVO-konforme Buttons.
- Owned Media: Eine weitere Möglichkeit, Deinen Content auf Pinterest zu platzieren, bietet Dir ein Unternehmensprofil. So kannst Du zum Beispiel Magazinartikel pinnen und Pinnwände zu verschiedensten Themen erstellen. Was genau Du dabei beachten musst und wie das mit der Keywordrecherche funktioniert, erfährst Du in dem Artikel „Pinterest für Online Shops“.
Content Distribution in Online-Zeitungen
Eine interessante Werbeplattform stellen auch die Onlineauftritte von Zeitungen und Zeitschriften dar. Insbesondere in themenspezifischen Zeitschriften kannst Du Deine Zielgruppe gut erreichen, zum Beispiel in Eltern-Magazinen. Oft haben große Tageszeitungen auch Ableger für einzelne Themen und Altersgruppen.
Hier ein paar Ideen, wie Du Online-Zeitungen für Dich nutzen kannst:
- Paid Media: In Online-Zeitungen kannst Du nicht nur mit Displaywerbung auf Dich aufmerksam machen, sondern auch mit Sponsored Posts. Diese können – wie das Beispiel von t3n zeigt – sehr unterschiedlich auf der Webseite integriert werden:
- Earned Media: Wenn Du PR und Marketing richtig umsetzt und mit neuen, innovativen Ideen glänzt, hast Du auch Chancen auf einen unbezahlten Artikel in einer Online-Zeitung. Schaffe einen tollen Pop-up-Store wie die Allianz Direct oder feiere Meilensteine Deiner Firmengeschichte wie Vodafone und Unitymedia mit einer Lichtershow. Egal ob großes Tagesblatt oder Lokalzeitung – hier ist Deine Kreativität gefragt.
- Shared Media: Hat Dein Sponsored Content einen Mehrwert, motiviert das viele User, Deine Inhalte zu teilen. Du kannst bei solchen Artikeln außerdem oft buchen, dass die Online-Zeitung Deinen Inhalt auch über ihre Social-Media-Profile bewirbt. So kannst Du es Usern erleichtern, Deinen Content weiterzuverbreiten.
Finde den richtigen Mix
Auch wenn ich in meinen Beispielen manche Plattformen relativ isoliert betrachte, solltest Du bei Deiner Content Distribution auf einen gesunden Mix an Medientypen (Paid, Earned, …), Kanälen (soziale Medien, Newsletter, …) und Plattformen (Facebook, Pinterest, …) setzen.
Außerdem gilt es bei so vielen Möglichkeiten: Nicht den Überblick verlieren! Durchdenke Deine Strategie in Ruhe und evaluiere sie stetig. Schaue Dir dazu auch gerne einmal die Tools für Content Distribution an, die Silja für Dich zusammengestellt hat. Und falls Du bei der Konzeption und Umsetzung noch Unterstützung brauchst: Wir sind jederzeit für Dich da. Kontaktiere uns dazu einfach mit Deinem Anliegen.
Bildnachweis:
Titelbild © RichVintage/istock.com, Bild 1: © Seokratie, Bild 2: © cynoclub/istock.com, Bild 3: © stevecoleimages/istock.com, Bild 4: © Ирина Мещерякова/istock.com, Bild 5: Screenshot der Suchergebnisse von „Rezepte“ (via Pinterest), Bild 6: Screenshot (via: Springlane), Bild 7: Screenshot (via: t3n).