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Core Web Vitals: Neuer Messwert INP (Interaction to Next Paint) ersetzt FID

Bereits 2022 wurde der Messwert Interaction to Next Paint (INP) als experimenteller Messwert der Core Web Vitals ins Leben gerufen. Das Ziel von Google: die allgemeine Reaktionsgeschwindigkeit von Websites besser messen zu können. Ein Jahr später verkündet das Chrome-Team, dass INP ab März 2024 offiziell als neue Core Web Vitals-Kennzahl eingeführt wird und den bisherigen Messwert First Input Delay (FID) ablöst. Wir erklären Dir, was es mit der neuen Kennzahl auf sich hat, wie Du sie interpretierst und verbessern kannst.

Hund auf Motorrad symbolisiert schnelle Core Web Vitals INP-Werte

Was sind Core Web Vitals?

Die Core Web Vitals sind eine Sammlung spezifischer Metriken, die von Google entwickelt wurden, um die User Experience auf Websites zu messen und zu bewerten. Für eine ausführliche Erklärung und weitere Details empfehle ich Dir, den Blogpost „Google Core Web Vitals – Neue KPIs für UX & SEO“ von Julian zu lesen oder Dir das dazugehörige YouTube-Video anzusehen:

Die neue Kennzahl: Interaction to Next Paint (INP)

Die Interaction to Next Paint (INP) ist eine wichtige Metrik, die die Reaktionszeit Deiner Website auf Nutzerinteraktionen misst. Dabei bezieht sich die INP auf die längste einzelne Wartezeit, die nach einer Interaktion auf Deiner Seite während des gesamten Besuchs eines Nutzers auftritt. Die INP liefert somit ein umfassenderes Bild für die Reaktionszeit einer Website als der FID, da sie im Gegensatz zum First Input Delay (FID) nicht nur die Verzögerung bei der ersten Eingabe, sondern die Verzögerung bei allen Interaktionen ermittelt.

Der höchste gemessene Wert, also die längste Reaktionszeit, definiert den INP-Wert Deiner Seite.

Ausreißer, also ungewöhnlich lange Reaktionszeiten, werden dabei aus der Berechnung ausgeschlossen. So erhältst Du ein realistisches Bild der durchschnittlichen Reaktionsfähigkeit Deiner Website.

Die INP misst also, wie schnell Deine Seite auf Nutzerinteraktionen reagiert, zum Beispiel wenn ein Nutzer ein Produkt anklickt oder ein Menü öffnet. Eine schnelle Reaktionszeit bedeutet ein positives Nutzererlebnis und wirkt sich positiv auf die Bewertung Deiner Website durch Google aus. Eine zu lange Wartezeit zwischen einer Interaktion und dem visuellen Feedback wird hingegen negativ bewertet.

Vergleich INP und FID

Interaction to Next Paint und First Input Delay sind beide wichtige Indikatoren zur Bewertung der Reaktionsfähigkeit einer Website, unterscheiden sich jedoch in ihrem Ansatz und in dem, was sie messen.

Der FID konzentriert sich ausschließlich auf die erste Nutzerinteraktion mit einer Website. Er misst die Zeitverzögerung zwischen der ersten Interaktion des Nutzers und dem Beginn der Verarbeitung dieser Interaktion durch den Browser. Der Core Web Vitals FID berücksichtigt dabei nicht die Dauer, die für die Ausführung von Event-Handlern oder für die visuelle Darstellung der Interaktion benötigt wird. Diese Metrik ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass eine Seite einen guten ersten Eindruck macht, da eine schnelle Reaktion auf die erste Interaktion als positiv für das Nutzererlebnis angesehen wird.

Im Gegensatz dazu bietet die INP eine umfassendere Sicht auf die Reaktionsfähigkeit einer Website. Anstatt sich nur auf die erste Interaktion zu beschränken, bezieht die INP alle Interaktionen während eines Seitenbesuchs mit ein. So wird nicht nur die Eingabeverzögerung gemessen, sondern auch die Zeit, die für das Ausführen von Event-Handlern und die visuelle Darstellung von Interaktionen benötigt wird. Die INP ist somit ein zuverlässiger Indikator für die gesamte Reaktionsfähigkeit einer Website.

FID INP
Fokus Erste Nutzerinteraktion Alle Nutzerinteraktionen während eines Seitenbesuchs
Messung Zeitverzögerung zwischen erster Interaktion und Beginn der Verarbeitung Eingabeverzögerung und Zeit für Event-Handler und visuelle Darstellung
Berücksichtigung von Event-Handlern und visueller Darstellung Nein Ja
Indikator für Guten ersten Eindruck der Website Gesamte Reaktionsfähigkeit der Website

Warum ist INP wichtig?

Der INP-Wert ist entscheidend für die Nutzererfahrung auf einer Website, da er die Reaktionsfähigkeit auf Nutzerinteraktionen misst. Ein niedriger INP-Wert, der eine schnelle Reaktion auf beispielsweise Mausklicks anzeigt, führt zu einem flüssigen und nahtlosen Erlebnis. Dadurch wird die Seite als reaktionsstark und zuverlässig wahrgenommen, was die User Experience (UX) verbessert und die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass Besucher die Seite frühzeitig verlassen (geringere Bounce Rate). Darüber hinaus kann sich ein guter INP-Wert positiv auf das Google-Ranking auswirken, da Google Websites mit guter User Experience bevorzugt.

INP und SEO: Was ändert sich für SEO Manager und Online Marketer?

Als SEO-Manager stellt Dich die Einführung der INP vor neue Herausforderungen, da sie in die Bewertung der Page Experience von Google einfließt und somit direkten Einfluss auf Dein Ranking hat. Was Du jetzt tun musst? Optimiere Deine Website über die erste Nutzerinteraktion hinaus. Fokussiere Dich auf eine ganzheitliche Analyse und Verbesserung der Seitenelemente, die die Nutzerinteraktionen betreffen. Entwickle Strategien für eine durchgängig schnelle Reaktionszeit, wie die Überarbeitung von JavaScript, die Anwendung von Code-Splitting und die Optimierung von Event-Handlern.

Allgemein erfordert die Umstellung auf INP eine noch stärkere Fokussierung auf die technische und interaktive Performance von Deiner Website. Für Dich bedeutet das: Du musst Deine SEO-Strategien anpassen und weiterentwickeln. Ziel muss es sein, die Reaktionsfähigkeit Deiner Website(s) zu verbessern, um so ein besseres Nutzererlebnis zu schaffen.

Messung & Interpretation des INP-Werts

Um den INP-Wert Deiner Website effektiv zu messen, stehen Dir verschiedene Methoden zur Verfügung. Nutze die Google PageSpeed Insights, um sowohl Labor- als auch Felddaten zu erhalten. Bei unzureichenden Felddaten greift das Tool auf Labordaten zurück.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Web-Vitals-Erweiterung für Google Chrome. Sie ermöglicht eine schnelle und einfache Interpretation der ermittelten Werte. Alternativ kannst Du das Lighthouse npm-Modul verwenden.

Falls keine INP-Daten für Deine Seite verfügbar sind, ist die Total Blocking Time (TBT) eine verlässliche Alternative. Sie korreliert eng mit dem INP-Wert und bietet aussagekräftige Labordaten.

Bei der Interpretation des INP-Werts gibt Google – wie gewohnt – klare Vorgaben, welche Werte als gut beziehungsweise schlecht angesehen werden:

Wert Einschätzung
200 Millisekunden oder weniger gute Reaktionsgeschwindigkeit
zwischen 200 bis 500 Millisekunden muss verbessert werden
über 500 Millisekunden schlechte Reaktionsgeschwindigkeit
Übersicht der Core Web Vitals INP-WerteUnterschrift: Eingrenzung der Core Web Vitals INP-Werte

Eingrenzung der Core Web Vitals INP-Werte

Google selbst teilt mit, dass Optimierungen, die für den früheren Core Web Vitals FID-Wert vorgenommen wurden, bereits eine solide Grundlage für gute INP-Werte darstellen:

„The improvements made for FID are a good foundation to improve INP and the responsiveness of your pages.“

(Quelle: https://developers.google.com/search/blog/2023/05/introDucing-inp, Google Blogpost von Martin Splitt, veröffentlicht am 10. Mai 2023).

In der Google Search Console findest Du in der linken Leiste den Punkt „Core Web Vitals“. Klickst Du hier – entweder bei Desktop oder Mobil – auf „Bericht öffnen“ erhältst Du Einblick in den aktuellen Zustand Deiner Seite:

INP-Meldung aus der Google Search Console

INP-Meldung der Google Search Console

Wenn die obige Meldung erscheint, dann solltest Du hellhörig werden. Die richtige Interpretation ist dabei wichtig. Die Google Search Console meldet hier „Optimierung erforderlich“, da es ein „Problem mit INP: länger als 200 ms (Mobilgerät)“ (Englisch: „INP issue: longer than 200ms (mobile)“) zu geben scheint. Die Anzahl der betroffenen URLs ist jedoch 0, was zeigt, dass derzeit kein Problem (mehr) besteht. Der Grund dafür ist, dass die Google Search Console die Daten und Ereignisse der letzten drei Monate berücksichtigt. Wenn also in der Vergangenheit ein Problem aufgetreten ist, das mit bestimmten URLs zusammenhängt, bleibt diese Meldung für diesen Zeitraum sichtbar, auch wenn das Problem bereits behoben wurde und aktuell keine URLs mehr betroffen sind:

INP-Meldung der betroffenen URLs

Unterschrift: Wichtig ist der genaue Blick in den INP-Bericht

Ist in den letzten 3 Monaten kein Problem aufgetreten, erscheint folgende Meldung:

INP-Meldung: Keine Probleme erkannt

Unterschrift: Im besten Fall schaut zeigt Deine GSC keine INP-Probleme

14 Quick-Tipps für die Verbesserung Deines INP-Werts

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du den Core Web Vitals INP-Wert Deiner Website verbessern kannst. Wir zeigen Dir 14 Quick-Tipps für Deine INP-Optimierung:

1. JavaScript optimieren

Entferne langsamen oder unnötigen JavaScript-Code, besonders von Drittanbietern. Das beschleunigt das Laden und verbessert den INP-Wert. Achte dabei auf die Funktionalität Deiner Website. Für besonders Eifrige: Nutze serverseitiges Tracking als Alternative, um die Belastung für den Client zu minimieren.

2. Code-Splitting

Teile Deinen JavaScript-Code in kleinere Stücke auf. Das verkürzt die Ladezeit, indem nur benötigte Code-Teile geladen werden und verbessert so den INP-Wert.

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3. Lazy Loading

Lade Inhalte, insbesondere Bilder und Medien, die nicht sofort sichtbar sind, verzögert. Das verringert die initiale Belastung und steigert die INP.

4. Caching nutzen

Setze auf Browser-Caching, Server-Caching und CDN EDGE Caching, um Ladezeiten zu reduzieren.

5. Serverantwortzeit optimieren

Erreiche schnellere Serverantworten durch bessere Konfigurationen und Infrastrukturen.

6. Content Delivery Network (CDN)

Ein effizientes CDN liefert Inhalte schneller durch die Nähe zum Benutzer und verbessert so die INP. Wenn Deine Nutzer aber nicht über weite Distanzen verteilt sind, ist ein CDN nicht unbedingt notwendig und nur teuer.

7. Bildoptimierung

Komprimiere Bilder und nutze moderne Formate wie WebP, um die Datenmenge zu verringern.

8. HTTP/3 verwenden

Dieses Protokoll ermöglicht eine effizientere Datenübertragung.

9. Preloading und Prefetching

Lade Ressourcen im Voraus, um zukünftige Verzögerungen zu vermeiden.

10. Redirects minimieren

Reduziere 301-Redirects, um die Ladezeit zu senken.

11. HTTP-Requests minimieren

Fasse Dateien zusammen und reduziere Abhängigkeiten von Drittanbietern, um die Anzahl der HTTP-Requests zu verringern.

12. Asynchrones oder verzögertes Laden von JavaScript

Verschiebe nicht sofort benötigtes JavaScript, um Ladeverzögerungen zu verhindern.

13. Scheduling APIs nutzen

Verwende APIs wie scheduler.postTask() und isInputPending(), um Aufgaben zu priorisieren und die Reaktionszeit der Website zu verbessern.

14. Effiziente Programmierung

Stelle sicher, dass Dein Code effizient und sauber ist. Lade beispielsweise bei Listen nur die benötigten Elemente, um die Interaktionszeit zu verbessern.

Du möchtest allgemein Deine Core Web Vitals-Werte verbessern? Sieh Dir das Video meiner Kollegin Nora an! Sie zeigt Dir anhand eines Quick-Tipps, wie Du die Ladezeit Deiner Website verbessern kannst:

Pagespeed bleibt weiterhin wichtiger SEO-Bestandteil

Mit der Einführung des INP-Werts verspricht sich Google eine bessere Einschätzung der allgemeinen Reaktionsfähigkeit einer Website. Durch die Umstellung wird die Kennzahl FID in zukünftigen Berichten ersetzt. Hast Du bereits in der Vergangenheit aktiv auf den FID-Wert Deiner Website optimiert, dann hast Du gute Chancen, dass Deine Internetpräsenz auch in Zukunft bei den INP-Tests von Pagespeed Insights gut abschneidet. Die Ladezeit von Website war in der Vergangenheit wichtig und wird es auch in naher Zukunft bleiben.

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Bildnachweis: Titelbild: [Noufaldi/640559770]/stock.adobe.com; Bild 2: Seokratie GmbH Core Web Vitals INP-Werte; Bild 3: Seokratie GmbH Screenshot INP-Meldung aus der Google Search Console; Bild 4: Seokratie GmbH Screenshot der Google Search Console “INP-Meldung der betroffenen URLs; Bild 5: Seokratie GmbH Screenshot der Google Search Console “Core Web Vitals: Keine INP-Probleme”

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