So nutzt Du Google Trends für SEO clever
Google Trends ist ein kostenfreies und einfach zu bedienendes Tool, das Trends zu Suchbegriffen und Themen in der Google-Suche anzeigt. Ich zeige Dir, wie Du dieses Tool für Deine B2B- oder B2C-SEO-Strategie nutzt. Außerdem erfährst Du, wie Du steigenden und sinkenden Traffic für Trendsuchbegriffe, auf die Du optimierst, besser verstehst. Plus: Meine persönliche Einschätzung, wann Google Trends für Dich sinnvoll ist.

Google Trends kann Dich bei Deiner Keyword-Recherche und Suche nach Trendthemen unterstützen.
Inhalt
- Anleitung für SEO mit Google Trends: Gefragte Themen und Keywords finden
- Am Anfang heißt es „Entdecken“
- Suchbegriffe vs. Themen
- SEO-Blick auf eine Region
- Den richtigen Trend-Zeitraum wählen
- Performance-Check in den verschiedenen Google-Formaten
- Verwandte Themen und Ähnliche Suchanfragen im Trend finden
- Nach Top sortieren, um Zusammenhänge zu finden
- Nach „Zunehmend“ sortieren, um Trends zu erkennen
- Mein Fazit: Google Trends für SEO lohnt sich
Anleitung für SEO mit Google Trends: Gefragte Themen und Keywords finden
In der SEO-Welt geht es oft um das richtige Timing und relevante Inhalte. Doch wie findest Du heraus, welche Themen gerade im Trend liegen und wonach Deine Zielgruppe wirklich sucht? Genau hier kommt Google Trends ins Spiel. Mit dem kostenlosen Tool findest Du heraus, welche Themen gerade angesagt sind, wie sich Suchanfragen regional unterscheiden und welche Trends sich für Deine SEO-Strategie lohnen.
Noch nie von Google Trends gehört? Meine Kollegin Julia erklärt Dir, was der Online-Service ist.
Warum ist das wichtig? Ganz einfach: Wer aktuelle Trends frühzeitig erkennt, kann seinen Content gezielt darauf ausrichten, die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen steigern und sich einen Wettbewerbsvorteil sichern. Ob für die Keyword-Recherche, die Content-Planung oder die Wettbewerbsanalyse – Google Trends liefert wertvolle Insights.
Schauen wir uns also anhand eines Beispiels an, wie Du mit Google Trends gefragt Themen und passende Keywords findest:
Nehmen wir ein Unternehmen, das auf Energielösungen spezialisiert ist. Also zum Beispiel PV-Anlagen oder Wärmepumpen verkauft und installiert, sei es an Privatpersonen oder Unternehmen.
Nun stellen sich folgende Fragen:
- Welche Themen bieten sich für das Unternehmen an, um seine Reichweite im Netz zu erhöhen?
- Wie kann es auf „das richtige SEO-Pferd“ setzen und die Trends der Branche frühzeitig erkennen?
- Gibt es regionale Besonderheiten, die das Unternehmen bei seiner SEO berücksichtigen sollte?
Am Anfang heißt es „Entdecken“
Um diese Fragen zu beantworten, ruft Du im Browser Google Trends auf und gehst zum Tab „Entdecken“. Dann tippst Du einfach einen Begriff ein, zum Beispiel Photovoltaik.

Auf Google Trends gibst Du einen Begriff Deiner Wahl ein und klickst „Entdecken“.
Suchbegriffe vs. Themen
Bevor Du gleich „Enter“ drückst, Stopp!
Es gibt eine wichtige UnterscheiDung zwischen Themen und Suchbegriffen. Obwohl „Suchbegriffe“ vorausgewählt ist, empfehle ich Dir: Wähle das „Thema“, vorausgesetzt Google Trends bietet es Dir für Deine Anfrage an.
In unserem Beispiel „Photovoltaik“ ist die UnterscheiDung sehr relevant, da es die gängige Abkürzung „PV“ gibt – gleiches Thema, aber anderer Suchbegriff.
Gut zu wissen: Themen sind bei Google Trends breiter angelegt als Suchbegriffe. Sie repräsentieren eine Gruppe von Begriffen, die das gleiche Konzept ausdrücken. Ich denke, dass Themen damit dem modernen SEO-Verständnis entsprechen, das die Suchintention berücksichtigt. Bei „Thema“ geht’s also darum, was die Leute wirklich wollen, wenn sie bei Google suchen. Das muss kein 100%iger Match mit ihrer Eingabe sein. Themen berücksichtigen beispielsweise auch Fehlschreibweisen, Suchanfragen in anderen Sprachen, Singular- und Pluralvarianten sowie Synonyme.
Die Tatsache, dass Themen sehr viel weiter gefasst sind als Suchbegriffe, spiegelt sich auch in der sehr unterschiedlich hohen Nachfrage nach Themen und Suchbegriffen wider:

Wähle bei Google Trends im 1. Schritt unter „Entdecken“ am besten „Thema“ für Deinen Suchbegriff, da dies Deinen Begriff sehr weit fasst.
SEO-Blick auf eine Region
Google Trends liefert Dir auch Insights zur regionalen Ausrichtung Deines Suchbegriffs.
Im nachfolgenden Screenshot siehst Du, dass Photovoltaik besonders in Süddeutschland (und Niedersachsen 😉) ein Thema ist.

Google Trends zeigt Dir, in welcher Region Dein eingegebener Begriff besonders beliebt ist.
Ich will Google Trends nicht überbewerten. Dennoch kann man solche Daten – besonders, wenn der Trend über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel fünf Jahre, stabil ist – auch nutzen, um beispielsweise EntscheiDungen über weitere Unternehmensstandorte zu treffen.
Wichtiger für SEO finde ich aber die internationale Betrachtung. Ist Dein Unternehmen in der DACH-Region aktiv? Dann ist nicht nur Deutschland als Ziel relevant, sondern auch Österreich und die Schweiz.
Mein Tipp: Unternehmen aus Deutschland, die im gesamten DACH-Raum tätig sind, vernachlässigen meiner Erfahrung nach eine detaillierte Auseinandersetzung mit ihrer Zielgruppe in Österreich und der Schweiz. Das soll einfach „mitlaufen“. Diese Strategie funktioniert in der Regel eher mäßig. Bedeutet: Wenn Du in die Recherche für diese Länder einsteigst und mit Hilfe von Google Trends die Nutzer*innen bei den Themen packst, die sie betreffen und interessieren, kannst Du eine SEO-Nasenlänge vor Deine Konkurrenz kommen!
Du kannst beispielsweise Themen für Ratgeberinhalte finden, die Österreicher*innen interessieren:

Ist Dein Unternehmen in der DACH-Region aktiv? Dann nutze die Ländersuche bei Google Trends.
Zurück zu unserem konkreten Beispiel des Unternehmens für Energielösungen:
Ist das PV-Unternehmen in Bayern ansässig, ist der Weg nach Österreich nicht weit. Es könnte dort recht problemlos Firmen mit PV-Anlagen plus Speicher beliefern, und laut Suchanfragen (siehe Screenshot) gibt es dafür auch eine Förderung. Dies könnte die Nachfrage auf österreichischer Seite erhöhen. Die entsprechenden Suchbegriffe wären aber bei einer klassischen Keyword-Recherche mit Fokus auf Deutschland gar nicht aufgefallen. Das PV-Unternehmen könnte einen Blogpost zur österreichischen Förderungspolitik von PV-Anlagen veröffentlichen und diesen regelmäßig updaten. Zudem könnte das Unternehmen auf seiner Website darauf hinweisen, dass es nach Österreich liefert, dort bei der Beantragung von Förderungen unterstützt und sich mit der dortigen Rechtslage auskennt. Daraus könnten sich lukrative Geschäfte ergeben.
Wenn Du nicht nur in Deutschland tätig bist, wirf auch einen Blick auf andere Länder, um gezielt Content zu erstellen, der die Bedürfnisse dieser Zielgruppen trifft!
Den richtigen Trend-Zeitraum wählen
Aber welchen Zeitraum solltest Du zur Betrachtung wählen? Ich empfehle Dir, ein bisschen mit den Zeiträumen zu spielen. Wenn Dich längerfristige Entwicklungen und saisonale Trends interessieren, wähle fünf Jahre.
Dabei ergeben sich oft überraschende Einblicke in das Verhalten der eigenen Zielgruppe. Was denkst Du – wann buchen Unternehmen die Location für ihre Weihnachtsfeier?
Antwort: Ende September oder Oktober, und das jedes Jahr auf Neue.

Wenn Du saisonale Trends ausfindig machen willst, dann wähle als Zeitraum bei Google Trends fünf Jahre.
Google Trends liefert Dir hier superwichtige Infos. Angenommen, Dein B2B-Unternehmen vermietet Locations für Firmenfeiern. Dann solltest Du spätestens bis Mitte September Deine Landingpage für Weihnachtsfeiern aktualisieren. Besser noch früher, denn Du weißt ja: Die SEO-Mühlen mahlen langsam. Es kann eine Weile dauern, bis der Googlebot inhaltliche Änderungen übernimmt. Mit anderen Worten: Wenn Du im T-Shirt und Sandalen im Büro sitzt, ist das laut Google-Trends-Daten genau der richtige Zeitpunkt, um das Weihnachtsgeschäft vorzubereiten. Und die Daten helfen Dir nicht nur in der Suchmaschinenoptimierung: Deine glühweinseligen Ads zum Thema kannst Du ebenfalls hochfahren.
Mit der 5-Jahres-Betrachtung erkennst Du saisonale Trends gut. Aber wie sieht es mit unterjährigen Trends und neuen Themen aus? Für die empfehle ich Dir die 12-Monats-Betrachtung oder einen frei gewählten Zeitraum.
Performance-Check in den verschiedenen Google-Formaten
Spannend ist auch die Frage, welche Themen in welchem Google-Format besonders gut funktionieren. Mit „Formaten“ meine ich die allgemeine Google-Suche, die Bildersuche, Google Shopping, Google News und YouTube. Das sind die Filter, die Google mir anbietet:

Du kannst Dir bei Google Trends die Performance Deines eingegebenen Themas für verschiedene Formate wie die Bildersuche anzeigen lassen.
Das PV-Unternehmen sieht beispielsweise sofort, dass es auf YouTube besser auf das Trendthema „Balkonkraftwerke“ setzen sollte als auf „Photovoltaik“.
Verwandte Themen und Ähnliche Suchanfragen im Trend finden
Sobald Du Deinen gewünschten Zeitraum ausgewählt hast, siehst Du weiter unten „Verwandte Themen“ und „Ähnliche Suchanfragen“. Das ist sehr hilfreich: Du kannst sie Dir wie eine Tag-Cloud rund um Deinen Hauptsuchbegriff vorstellen.

Bei „Verwandte Themen“ und „Ähnliche Suchanfragen“ findest Du Begriffe, nach denen User neben Deinem Suchbegriff auch gesucht haben.
Google Trends selbst erklärt die beiden MoDule so: „Nutzer, die nach Ihrem Begriff gesucht haben, haben auch nach diesen Themen gesucht / auch diese Suchanfragen eingegeben.“
Nach Top sortieren, um Zusammenhänge zu finden
Die Sortierung nach „Top“ zeigt Dir die beliebtesten Themen beziehungsweise Suchanfragen. Siehst Du die kleinen grauen Zahlen hinter den Begriffen?

Wählst Du im Drop-down-Menü „Top“ aus, werden die verwandten Themen Deines Suchbegriffs nach Beliebtheit sortiert.
Das häufigste Thema beziehungsweise der häufigste Suchbegriff erhält den Wert 100, in unserem Beispiel also „Photovoltaikanlage“. Der Wert 100 bedeutet also weder 100 Prozent Übereinstimmung, noch, dass 100 Prozent der Personen danach gesucht haben.
Alle anderen Werte sind relativ dazu. So wird nach „SolarmoDul“ im Zusammenhang mit dem ursprünglichen Thema „Photovoltaik“ nur 15 Prozent so häufig gesucht wie nach Photovoltaikanlagen.
Aber bevor Du jetzt einen Knoten im Kopf bekommst: Über den Daumen gepeilt gilt, je höher die Zahl neben einem Thema oder Begriff, desto stärker ist der Zusammenhang.
Als SEO ziehe ich aus den Top-Verwandten Themen und -Suchanfragen folgende Schlussfolgerungen:
- Wenn sich Leute für Photovoltaik interessieren, dann wohl auch für Photovoltaikanlagen und vielleicht auch für SolarmoDule und Batteriespeicher. Also kann und sollte ich Links zu diesen Themen auf der Landingpage von PV-Anlagen platzieren.
- Soll ich nun besser SolarmoDule oder PV-MoDule sagen? Diese EntscheiDung erscheint angesichts der Datenlage überflüssig: Statt Wortklaubereien solle ich lieber das ganze Spektrum an Begriffen verwenden.
- Die Abkürzung „PV“ kann ich getrost auf der Website einsetzen, denn Google versteht die Zuordnung zu „Photovoltaik“.
Das sind gute Erkenntnisse aus einer kurzen Analyse – aber gleich wird’s noch besser!
Nach „Zunehmend“ sortieren, um Trends zu erkennen
Lass uns bei „Ähnliche Suchanfragen“ nach „Zunehmend“ sortieren. Das finde ich superspannend: Denn jetzt sehe ich, welche Themen und Suchanfragen im Betrachtungszeitraum immer relevanter geworden sind.
Und jetzt kommt’s, denn in meinem Beispiel taucht bei dieser Betrachtung ein komplett neues ProDukt auf: „Balkonkraftwerke“.

Sortierst Du die „Ähnlichen Suchanfragen“ bei Google Trends nach „Zunehmend“, erhältst Du eventuell ganz neue Begriffe, die für Dich relevant sein können.
Falls Du nur Bahnhof verstehst: Balkonkraftwerke sind kleine SolarmoDule, die man außen an den Balkon hängen kann. Auch in einer Mietwohnung in der Stadt, ohne Zugang zu einem Hausdach, kann man so Solarstrom erzeugen. Zumindest in München weiß ich aus eigener Erfahrung: Das Thema boomt, auch weil eine neue Gesetzeslage die Installation stark vereinfacht.
Wenn Du jetzt noch tiefer einsteigen willst, kannst Du Dir einen solchen Trendbegriff genauer ansehen. Mit einem simplen Klick öffnest Du die Trendauswertung für den Begriff selbst. Wenn Du über die drei Pünktchen gehst, stehen Dir weitere Optionen zur Verfügung.

Über die drei Punkte neben einem Trendbegriff erhältst Du weitere Infos bzw. Optionen.
Interessant finde ich die Option „Dem Vergleich hinzufügen“. In unserem Beispiel zeigt mir der Vergleich, dass das Momentum für „Balkonkraftwerke“ im Vergleich zu dem etablierteren Thema „PV-Anlage“ am Durchstarten ist.

Du hast bei Google Trends die Möglichkeit, Trendbegriffe miteinander zu vergleichen.
Womöglich kann Dich Google Trends sogar vor Fehlinvestitionen bewahren. Du liebst Dubai-Schokolade und willst damit ein totsicheres Business starten, weil die Menschen total verrückt danach sind?

Du solltest nicht auf jeden Trend aufspringen, wie der Screenshot für „Dubai Schokolade“ zeigt.
Wohl eher nicht – das Thema ist tot. Vielleicht suchst Du lieber nach einer Business-Idee, die ihre beste Zeit noch vor sich hat. 😊
Mein Fazit: Google Trends für SEO lohnt sich
Mit Hilfe von Google-Trends erkennen Unternehmen neue Entwicklungen sofort. Gleichzeitig sehen sie, wann ein Trend vorbei ist und sich das „Aufspringen“ nicht mehr lohnt.
Google Trends ist auch ein gutes SEO-Tool: Zwar siehst Du dort kein Suchvolumen. Allerdings kommt es darauf im modernen SEO ohnehin immer weniger an, da die Suchintention zunehmend an Bedeutung gewinnt. Diese kannst Du gut abbilden, indem Du nach „Thema“ (statt nach „Suchbegriff“) suchst. Google Trends hilft Dir dann, weitere Themen und Suchbegriffe zu finden, die für Deine Zielgruppe relevant sind.
Unternehmen können das kostenlose Tool also sehr breit einsetzen, zum Beispiel, um ihr ProDuktportfolio zu erweitern, rechtzeitig neuen Content zu planen und Anzeigen saisonal zu timen.
Wichtiger Hinweis: Google Trends ist kein Ersatz für eine vollständige Keyword-Recherche.
Google Trends ist ein mächtiges Tool, um Suchtrends und saisonale Entwicklungen zu erkennen. Aber Achtung: Es ersetzt keine klassische Keyword-Recherche mit Tools wie dem Google Keyword Planner, Ahrefs oder SISTRIX. Google Trends zeigt relative Suchhäufigkeiten, aber keine absoluten Suchvolumen. Deshalb solltest Du es als Ergänzung zu anderen SEO-Tools nutzen – nicht als alleinige Basis für Deine Strategie.
Du bist SEO und nutzt Google Trends? Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungen – berichte mir gerne in den Kommentaren!
Bildnachweis: Titelbild: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends; Bild 2: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Entdecken“; Bild 3: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Suchbegriff vs Trend“; Bild 4: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Region“; Bild 5: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Österreich“; Bild 6: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Saisonal“; Bild 7: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „YouTube“; Bild 8: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Verwandte Themen Trends“; Bild 9: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „relative Werte“; Bild 10: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Zunehmende Werte“; Bild 11: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „zunehmende Suchanfrage untersuchen“; Bild 12: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Trendvergleich“; Bild 13: Seokratie GmbH, Screenshot Google Trends „Trend vorbei“