AdWords Landingpages: 5 Tipps für erfolgreiche SEA-Zielseiten
Suchmaschinennutzer klicken schnell auf Anzeigen – genauso schnell gelangen sie durch den „Zurück“-Button aber wieder zu den Suchergebnissen. Wie nur kannst Du Besucher in einem Sekundenbruchteil von Deiner Seite überzeugen? Und benötigst Du überhaupt eine gesonderte AdWords Landingpage? Hier findest Du 5 Tipps für optimale SEA-Zielseiten und erfährst, was Du bei der Erstellung beachten musst.

Optimiere Deine Landingpages und hebe ab zu mehr Conversions!
Sind unterschiedliche Landingpages für SEO und SEA sinnvoll?
Prinzipiell kann ich sagen: Ja, unterschiedliche Landingpages für SEO und SEA sind sinnvoll. Der Nutzer kann bei der gleichen Suchanfrage mit den Landingpages für SEA und SEO auf verschiedene Arten abgeholt werden. Hierbei steht seine Suchintention im Fokus: Was genau möchte der Suchende? Will er sich erstmal nur über das Produkt informieren? Möchte er sich informieren und direkt kaufen? Oder hat er schon genügend Infos gesammelt und möchte in diesem Moment kaufen?
Das heißt aber nicht, dass man für alle Google Ads eine extra Landingpage bauen muss, sondern vielmehr genau überlegen sollte, wohin man den User mit welcher Suchanfrage leiten will. Jede Zielseitenart hat ihren eigenen Schwerpunkt: SEO-Landingpages sind – neben dem transaktionalen Fokus – meist informationslastig, sie beinhalten in der Regel Text wie die klassischen W-Fragen oder weiteren Content wie Videos. Nutzer wollen sich in diesem Schritt oftmals umfassend über das Produkt informieren. Mit SEA-Landingpages kommt man normalerweise direkt auf den Punkt. Sie sind überwiegend transaktional ausgerichtet und eignen sich hervorragend für Suchanfragen, die auf einen Kauf oder ähnliches abzielen (z.B. „XY kaufen“ oder „XY online bestellen“). Nutzer sind hier schon weiter in ihrer Customer Journey und wollen genau in diesem Moment das Produkt kaufen (oder die Beratung anfragen oder das E-Book herunterladen oder oder oder) – sie wollen zu einem Abschluss kommen.
Dabei haben sie keinen Bedarf an weiteren Informationen, da sie für sich schon das optimale Produkt gefunden haben und jetzt „zuschlagen wollen“. Deswegen benötigst Du für eine erfolgreiche AdWords-Kampagne eine optimal auf die Kampagne zugeschnittene Zielseite.
Auxmoney: Gutes Beispiel für SEO- und SEA-Seiten
Ein gutes Beispiel für die unterschiedliche Ausrichtung der Seiten ist der Online-Marktplatz für Kreditvergabe auxmoney. Die organische Seite für das Produkt „Kredit ohne Einkommensnachweis“ ist vollgepackt mit umfangreichen Informationen zur Kreditnahme und zu den verschiedenen Möglichkeiten für Studenten und Gründer. Außerdem werden häufige Fragen beantwortet:

Die organische Seite enthält viele Informationen für den Nutzer.
Würde diese Zielseite Sinn machen als Landingpage für eine Google Ads- bzw. Bing Ads-Kampagne mit dem Keyword „kredit online beantragen ohne einkommensnachweis“? Aus meiner Sicht nicht, denn in dieser Suchanfrage ist die Kaufintention eindeutig vorhanden – der potenzielle Kunde möchte genau in diesem Moment eine Versicherung abschließen. Direkt dorthin würden wir ihn dann mit der Anzeige auch führen: auf die SEA-Zielseite. Sie ist deutlich reduzierter und fokussiert sich auf den Versicherungsabschluss:

Bei der SEA-Seite sieht der Nutzer auf einen Blick, wie er zu seinem Wunschkredit kommt.
Faktoren, die die Erstellung von SEA-Zielseiten beeinflussen
Nicht bei jeder Website ist das so eindeutig wie bei meinem obigen Beispiel und es hängt natürlich immer auch vom Fokus Deiner Seite ab: Hast Du einen Online Shop? Wie hoch ist Deine Markenbekanntheit? Wie bekannt oder erklärungsbedürftig sind Deine Produkte? Wo musst Du Deine potenziellen Kunden inhaltlich abholen, damit sie sich anschließend für Dein Produkt interessieren? Dabei hängt es unter anderem davon ab, wie groß Dein Shop und wie bekannt Deine Marke ist.
Natürlich ist es auch eine Budget-Frage. Zum einen kostet es Dich etwas, eine SEA-Zielseite aufzusetzen. Wenn Du es selbst umsetzen kannst, kostet es Dich „nur“ Deine Zeit. Wenn Du einen Entwickler dafür beauftragen musst, kostet es Dich bares Geld.
Zum anderen kommt es auch auf die Größe und das Ziel Deiner Kampagne an. Angenommen, Du hast eine große Google Ads-Kampagne mit viel Budget und möchtest Deine Produkte aggressiv bewerben. Dann machen gesonderte Landingpages mehr Sinn, wie wenn Du weniger Budget zur Verfügung hast und vorrangig Deine Brand bekannter machen möchtest.
Grundlage für meine folgenden Tipps ist, dass Du Dich mit Deiner Zielseite (und auch mit Deinen Anzeigen) an die Google Ads-Richtlinien hältst.
Erfolgreiche Landingpages für Google Ads: 5 Tipps für eine optimale SEA-Landingpage
Nachdem ich Dir aufgezeigt habe, dass Du SEA-Zielseiten benötigst, gebe ich Dir nun ein paar Tricks und Kniffe an die Hand, um Deine Google Ads-Strategie noch zielgerichteter zu gestalten.
#1 Relevante Inhalte – das A und O Deiner Seite
Nicht nur für SEO-Seiten gilt „Content is King!“. Auch bei Deiner SEA-Landingpage ist es ratsam, passende Inhalte und Informationen für die Nutzer bereitzustellen. Hier solltest Du vor allem darauf achten, dass ein stimmiges Bild zwischen Anzeigentext, SEA-Zielseite und SEO-Seite entsteht.
Anzeige und Landingpage: Suchbegriffe und Angebote müssen übereinstimmen
Um dem Nutzer geeignete Inhalte zu liefern, muss sich der Suchbegriff auf der Landingpage befinden. Das stellt einen direkten Bezug zwischen Keyword, Anzeige und Zielseite her. Google empfiehlt, eine Zielseite auszuwählen, die auf die Anzeige und Keywords abgestimmt ist. Außerdem sollte der sprachliche Stil von Anzeige und Zielseite übereinstimmen und die Produkte sollten auf der Seite vorhanden sein.
Du wirbst in Deinen Anzeigen mit Angeboten oder Versprechen? Wenn Du beispielsweise einen 20-Prozent-Rabatt oder den kostenlosen Download eines E-Books in Deinen Anzeigen nennst, sollten diese Angaben aus den Texten mit den entsprechenden auf der Zielseite übereinstimmen. Deine USPs und Vorteile für den Nutzer solltest Du auf Deiner Zielseite ganz klar hervorheben. Beispiele hierfür sind kurze Liefertermine, Kauf auf Rechnung, langjährige Erfahrung oder eine kostenlose Info-Hotline.

In der Anzeige von Check24 für den Suchbegriff „grüner telefonvertrag anbieter“ werden viele USPs des Unternehmens genannt.
Nach einem Klick auf die Anzeige gelangt man zur Zielseite:

Die USPs werden auf der Zielseite nochmal aufgegriffen und dargestellt, außerdem weist Check24 den Nutzer durch eine farbliche Änderung auf die Cashback-Möglichkeit hin – extrem viele Vorteile für den Kunden.
Inhalte und Informationen auf der Zielseite
Wenn Du vor der Frage stehst „Was sind relevante Inhalte für meine SEA Zielseite?“, überlege als Erstes: In welcher Phase des Conversion Funnels befindet sich der Nutzer? Und frage Dich dann als Zweites: Welche Antworten müsste die ideale Zielseite geben?
Je nach Produkt, Branche und Keyword kann es sein, dass Du die ideale Zielseite bereits hast: zum Beispiel eine Produktseite oder Produktkategorieseite Deines Shops. Vielleicht weißt Du aber schon, dass Dein Produkt etwas erklärungsbedürftiger ist und Du bräuchtest eher eine Zielseite, die zusätzlich noch mehr informiert. Dann solltest Du dem Nutzer der Seite mehr Inhalte zur Verfügung stellen. Kurze Informationen zum beworbenen Produkt bzw. zu Deiner Dienstleistung genügen aber meist:

Carwow stellt viele kurze Informationen zum Produkt zur Verfügung. Neben der durchschnittlichen Ersparnis gibt es u.a. Infos zu den verschiedenen Motorenprogrammen und zur UVP.
Achte außerdem darauf, dass Du eine klare Sprache auf der Zielseite verwendest. Hier haben SEO-Texte und lange Erklärungen nichts verloren. Sie würden den Nutzer nur ablenken und im schlimmsten Fall von seinem und Deinem Zielvorhaben abbringen.
Stelle – wenn möglich – schon auf der Zielseite die nächsten Schritte dar: Wie geht es für den Nutzer nach der Conversion weiter? Onlinemarketing.de macht es vor. Bereits im Newsletter-Formular erfährt man noch vor der Anmeldung weitere Informationen zum Newsletter-Rhythmus und zu seinen Inhalten – man erhält täglich eine Nachricht mit Informationen aus der Online-Welt:

Schon vor der Anmeldung zum Newsletter erfährt der Nutzer, wie es nach der Anmeldung weitergeht.
#2 Gewinne das Vertrauen Deiner Nutzer: mit Offenheit und Ehrlichkeit
Vertrauen, Transparenz und Glaubwürdigkeit sind DIE Voraussetzungen für Conversions. Nutzer kaufen erst, wenn sie bei der Landingpage ein gutes Gefühl haben. Wer kennt das nicht? Sobald mir eine Seite komisch erscheint, habe ich innerhalb von Sekundenbruchteilen beschlossen, in diesem Shop nicht zu kaufen.
Ein stimmiges Bild abgeben und Transparenz schaffen
Das Gesamtbild der Landingpage muss stimmen, um den Nutzer abzuholen. Die Landingpage passt nicht zum gewohnten Layout der Seite und ist in sich nicht stimmig? Dann wird sie den Nutzer im letzten (Bestell-)Schritt auch nicht überzeugen.
Deine Seite sollte tiefergehende Informationen zur Produktverfügbarkeit zur Verfügung stellen. Sei ehrlich zu Deinen Kunden und kommuniziere offen über essenzielle Punkte wie Lieferzeiten, Bestände, Garantien oder Versandkosten.

Ernsting’s Family gibt schon auf der Kategorieseite viele Infos zum Produkt. Neben dem alten und dem neuen Sale-Preis wird angezeigt, welche Größen noch verfügbar sind. Außerdem wird dem Nutzer gleich mitgeteilt, dass die Mehrwertsteuer im Preis inbegriffen ist, eventuell kommen aber noch Versandkosten hinzu.
Stelle die Kontaktdaten des Unternehmens leicht zugänglich und gut sichtbar zur Verfügung. So erhält der Nutzer jederzeit die Möglichkeit, Dich bei Fragen zu kontaktieren. Das erhöht das Vertrauen des Nutzers in die Seite und in das Unternehmen und unterstützt die Glaubwürdigkeit der Landingpage.
Mache Deine Kontaktinformationen gut sichtbar und stelle dabei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Manche Nutzer schreiben lieber eine Mail, manche rufen gerne direkt an. Außerdem solltest Du dem Nutzer die Möglichkeit geben, ohne Probleme auf Dein Impressum und Deine AGBs zugreifen zu können. Denn so erzeugst Du Transparenz.
So wenig Daten wie möglich abfragen und Vertrauen schaffen
Wenn der Nutzer ein Formular ausfüllen soll, ist es wichtig anzugeben, wofür die Kundendaten verwendet werden. Außerdem solltest Du nur die Daten abfragen, die tatsächlich für eine Kontaktaufnahme benötigt werden. Je mehr Informationen abgefragt werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines (Kauf-)Abbruchs. Noch dazu ist das ein wichtiges Thema für die DSGVO.
Binde auf der Seite weitere Vertrauen schaffende Elemente wie Siegel oder Referenzen ein. Beides wirkt vertrauenswürdig und hat eine absatzsteigernde Wirkung. Viele Nutzer wissen zwar oft nicht genau, was einzelne Siegel aussagen, trotzdem haben sie in der Regel ein sicheres Gefühl, wenn Gütesiegel bei Produkten vorhanden sind.
Siegel sollten jedoch sparsam und bewusst eingesetzt werden. Nutze lieber nur ein paar bekannte und seriöse Siegel, anstatt die ganze Seite zu überladen. Bei Referenzen ist es ähnlich. Je bekannter ein Referenzunternehmen ist, desto besser: Da man bekannten Marken vertraut, färbt dieses Vertrauen dann auch auf Dein Unternehmen ab. Wenn Deine Freunde (= bekannte Marken) Dir zum Beispiel ein Produkt empfehlen (= Referenz), stehst Du diesem automatisch positiver gegenüber, wie wenn wildfremde Leute Dich für ein Produkt begeistern wollen.
Am besten wäre es, wenn Du ein Statement eines Deiner Referenz-Unternehmen bekommst, das Du auf Deiner Seite nennen darfst.

Carwow nutzt Kunden-Statements sowie große Brands, in denen bereits darüber berichtet wurde.
#3 Optimiere die Usability – CTAs, Ladezeit, Pop-Ups & Co.
Hast Du Deine SEA-Kampagnen gut aufgesetzt, dann hast Du vor Start der Kampagnen und festgelegt, an welchen KPIs Du die Zielerreichung messen möchtest. Sehr oft wird das Ziel Deiner SEA-Kampagnen der erfolgreiche Abschluss sein. Das kann zum Beispiel der Kauf eines Produktes, die Anmeldung für einen Newsletter, das Abschicken eines Kontaktformulars oder der Download eines E-Books sein.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Seite sinnvoll und klar strukturiert sowie übersichtlich gestaltet sein, damit der Nutzer wichtige Informationen problemlos findet. Er sollte ohne großen Aufwand konvertieren können. Du musst es ihm also so einfach wie möglich machen, zu seinem (und damit auch Deinem) Ziel zu gelangen.
Jeder Button muss an die richtige Stelle.
Füge auf der Seite gut sichtbare Call-To-Actions mit konkreten (verkaufsfördernden) Handlungsaufforderungen ein. Diese sollten aussagekräftig sein und den Nutzer an der Hand nehmen. Sie können beispielsweise „Hier XY bestellen“ oder „Jetzt Kontaktanfrage stellen“ lauten. Außerdem sollten sie visuell hervorgehoben werden, zum Beispiel mit Kontrastfarben. Optimal wäre es, wenn der erste CTA bereits above-the-fold eingefügt wird.

Ein vorbildlicher CTA von Depot – der Nutzer muss nicht scrollen und hat den Button durch die Farbe sofort registriert. Außerdem ist er sprechend und der User weiß, was nach dem Klick passiert. Das Produkt wird in den Warenkorb gelegt.
Vermeide Ablenkung durch Pop-Ups!
Dafür solltest Du auf der Zielseite keine Pop-Ups oder andere Funktionen, die die Navigation auf der Seite stören, einfügen. Es wäre sehr ärgerlich, wenn der Nutzer kurz vor dem Klick auf den „Bestellen“-Button durch ein Pop-Up davon abgehalten wird. Pop-Ups können als so störend empfunden werden, dass der User die Website sofort wieder verlässt. Außerdem kann es sein, dass Google Deine SEA-Anzeige aufgrund des Pop-Ups ablehnt.
Du solltest auch darauf achten, dass relevante Inhalte above-the-fold stehen. Nutzer sollten nicht oder nur sehr wenig scrollen müssen, um das Gesuchte schnell zu finden.

Verivox hat hier alles richtig gemacht: der Nutzer weiß sofort, um was es auf der Seite geht. Er bekommt kurze Informationen zum Produkt und ihm werden die Vorteile aufgezeigt. Außerdem ist der CTA ansprechend gestaltet und der Nutzer weiß genau, was auf ihn zukommt, wenn er darauf klickt. Bei Fragen wird die Telefonnummer für eine kostenlose Expertenbefragung groß eingeblendet.
Mobile first nicht vergessen!
In Zeiten des Mobile-First-Indexes sollte Deine Seite für Mobilgeräte optimiert sein – vor allem, wenn Du viele mobile Nutzer hast. Dafür stellt Dir Google gleich zwei Tools zur Verfügung: den Test auf Optimierung für Mobilgeräte der Search Console sowie den Geschwindigkeitstest von Testmysite.
Außerdem muss die Seite eine kurze und optimierte Ladezeit haben. Wenn Du hohe Ladezeiten von über drei Sekunden hast, kann das ein echter Conversion-Killer sein. Internetnutzer sind schnelle Seiten gewöhnt. Wenn beispielsweise Deine Produktbilder zu langsam laden, fackeln viele Nutzer nicht lange und verlassen die Seite wieder. Deine Ladezeit kannst Du beispielsweise direkt über das Google Lighthouse-Tool testen.
#4 Conversion-Tracking und „noindex“-Tag: Gib Deiner Seite den letzten Technik-Schliff!
Auch technisch muss Deine Seite einwandfrei funktionieren. Es nützt Dir nichts, eine perfekte Zielseite zu erstellen, die dann Deine Conversions nicht registriert oder nicht korrekt verlinkt ist. Jetzt verlassen wir die Inhalte der Seite und widmen uns dem Quellcode.
Sei Deinen Kunden auf der Spur!
Das Conversion-Tracking muss korrekt eingerichtet sein und funktionieren, sonst können Erfolge schlecht bis gar nicht gemessen werden. Dann weißt Du nicht, wie effektiv Deine SEA-Kampagne ist und zu wie vielen Conversions sie geführt hat. Hier findest Du eine Anleitung zum Einrichten des Conversion-Trackings für Google: https://support.google.com/google-ads/answer/1722054?hl=de. Und hier für Bing: https://advertise.bingads.microsoft.com/de-de/resources/training/universal-event-tracking.
Wenn Du eine separate SEA-Zielseite erstellt hast, dann solltest Du diese Seite mit einem „noindex“-Tag versehen. Die SEA-Seite hat KEINE SEO-Relevanz und soll auch nicht in den organischen Suchergebnissen auftauchen. Denn oftmals beinhaltet sie sehr ähnliche Themen wie die „normale“ organische Seite. Durch das „noindex-Tag“ tritt sie dann trotz Duplicate Content nicht in Konkurrenz zur SEO-Seite.
Da die Zielseite auf die Generierung von Conversions optimiert ist, ist sie meistens sehr reduziert und beinhaltet keine informativen Texte, Videos oder weiterführenden Content. Dadurch würde sie bei einer Indexierung Gefahr laufen, dass sie Thin Content beherbergt, also für organische Besucher zu wenig relevante Inhalte hat und keinen Mehrwert bietet.
Die Targobank hat ihre SEA-Zielseite für das Keyword „angebot kredit“ auf noindex gesetzt:

Aufgeräumte SEA-Zielseite der Targobank mit knappen Informationen.
Im Vergleich dazu die SEO-Seite zum selben Keyword. Sie stellt dem Nutzer mehr Informationen zur Verfügung und ist indexiert:

Umfangreichere SEO-Zielseite der Targobank mit weiteren Informationen.
Da diese beiden Seiten eventuell konkurrieren könnten, sollte die SEA-Zielseite für organische Besucher nicht auffindbar sein. Das bedeutet auch, dass diese Zielseite intern nicht verlinkt wird. Sie sollte losgelöst von der restlichen Seite bestehen und lediglich durch die Anzeigen erreichbar sein.
#5 Ist die Kampagne erfolgreich? Prüfe es im Ads-Konto.
Neben der einwandfreien Technik solltest Du Deine Landingpage und ihre Erfolge regelmäßig kontrollieren. Wenn Deine Kampagne schon eine Weile läuft, kannst Du direkt im Ads-Konto überprüfen, wie die Zielseite bei den Nutzern ankommt.
Conversion Rate beobachten
Dafür kannst Du die vorhandenen Daten aus dem Konto nutzen und analysieren. Hier empfehle ich Dir vor allem einen näheren Blick auf die Conversion Rate. Sie gibt an, wie oft Interaktionen mit der Anzeige durchschnittlich zu einer Conversion geführt haben. Du berechnest die Conversion Rate, indem Du die Anzahl der Conversions durch die Anzahl an Interaktionen teilst. Im Suchnetzwerk sind diese Interaktionen Klicks auf Deine Anzeige. Wenn beispielsweise 1.000 Klicks zu 50 Conversions geführt haben, hast Du eine Conversion Rate von fünf Prozent (50 / 1.000 = 0,05 = 5%).
Tipp: Ich empfehle Dir eine Betrachtung der Conversion Rate auf Kampagnen- oder Anzeigengruppenbasis. Meistens hast Du – je nachdem, wie Du Dein Konto strukturiert hast – pro Kampagne oder pro Anzeigengruppe dieselbe Zielseite. Anhand der Conversion Rate kannst Du dann gut ablesen, wie die Nutzer mit Deiner Landingpage agieren. Durch den Klick auf Deine Anzeige haben die Nutzer schon mal Interesse an Deinem Produkt gezeigt. Solltest Du jedoch eine extrem niedrige Conversion Rate bei Deiner Zielseite habe, musst Du die Seite nochmal genauer unter die Lupe nehmen. Bei Fragen zu UX & Usability-Optimierung kann Dich Steffi unterstützen. Kontaktiere uns unverbindlich.
Qualitätsfaktor optimieren
Vielleicht passen aber auch Anzeige und Zielseite nicht zusammen? Ein Beispiel hierfür ist, dass Du in Deiner Anzeige einen Rabatt für Dein Produkt versprichst, dieser Rabatt taucht dann auf der Zielseite aber nicht auf. Für solche Themen solltest Du auf jeden Fall bei Google Ads den Qualitätsfaktor beobachten.
Google gibt den Qualitätsfaktor auf Keyword-Basis an und er ist ein Indikator dafür, wie relevant Google die Anzeige und die Zielseite für den Nutzer einstuft. Er basiert auf den bisherigen Anzeigenauktionen und wird als Wert zwischen 1 (gar nicht relevant) und 10 (sehr relevant) angezeigt. Ihm liegen drei Werte zugrunde:
- Voraussichtliche Klickrate: Prognose, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Keyword zu einem Klick auf die Anzeige führt.
- Anzeigenrelevanz: Sie gibt an, wie gut Keyword und Anzeige zusammenpassen.
- Nutzererfahrung mit der Zielseite: Schätzung, wie relevant und nützlich die Landingpage für den Nutzer ist, der auf die Anzeige geklickt hat.
Den Qualitätsfaktor findest Du in der Keyword-Ansicht in Deinem Google Ads-Konto. Durch Hover über den Status einzelner Keywords erscheint eine Box mit weiteren Informationen zum Keyword sowie mit dem Qualitätsfaktor:

In der Keyword-Ansicht werden nähere Informationen zu jedem einzelnen Keyword bereitgestellt.
Alternativ kannst Du die entsprechenden Spalten auf Keyword-Ebene hinzufügen. Dazu aktivierst Du sie in der Keyword-Ansicht:

So kann man im Google Ads-Konto einzelne Spalten bei der Keyword-Ansicht anpassen.
Dort kannst Du die Spalten auswählen:

Durch Klick kann man die benötigten Spalten auswählen und hinzufügen.
Dann hast Du sie direkt in der Keyword-Ansicht:

Im Google Ads-Konto kann zu jedem Keyword der Qualitätsfaktor eingesehen werden.
Du solltest jedoch nicht den Fehler machen und vom Qualitätsfaktor Deines Keywords auf den Anzeigenrang bei einer entsprechenden Auktion schließen. Der Anzeigenrang wird NICHT vom Qualitätsfaktor bestimmt. Beide Werte beinhalten zwar teilweise dieselben Daten, wie zum Beispiel die Nutzererfahrung mit der Zielseite. Trotzdem werden für den Anzeigenrang noch deutlich mehr Echtzeitdaten wie die Art des Suchbegriffes oder Spracheinstellungen berücksichtigt.
Der Qualitätsfaktor ist eine Schätzung. Er wird durch die bisherige Leistung des jeweiligen Keywords ermittelt. Im Allgemeinen kann man jedoch eine Abhängigkeit zwischen relevanten Anzeigen und dem Qualitätsfaktor erkennen: Anzeigen für Keywords mit einem hohen Qualitätsfaktor sind in der Regel relevanter für Nutzer und sind oft an einer höheren Position platziert.
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Fazit & weiterführende Tipps
Vor allem, wenn der Qualitätsfaktor Deiner Keywords bei Google Ads unter dem Durchschnitt ist, solltest Du sofort gegensteuern. Dann empfehle ich Dir in einem ersten Schritt, Deine Anzeigen zu optimieren, damit sie bestmöglich zum Keyword und zum Themengebiet passen. Ob Best-Practice-Tipps immer noch Sinn machen und wie genau Du Deine Anzeigentexte verändern solltest, erfährst Du von Susanne in ihrem Artikel zum Optimieren von Google Ads Anzeigen.
Außerdem solltest Du dabei immer einen Blick auf die Nutzererfahrung mit der Zielseite werfen, um Anzeigentexte und Landingpage stimmig zu gestalten. Erstelle, wenn möglich, drei bis vier Textanzeigen pro Anzeigengruppe und teste sie gegeneinander.
Wenn Du das Problem hast, dass viele Nutzer auf Deine Anzeige klicken, dann aber nicht konvertieren, solltest Du Deine Conversion Rate gezielt optimieren. An welchem Hebeln Du – auch bei organischen Seiten – ansetzen kannst, erklärt Dir Steffi in ihrem Blogpost zur Conversion-Optimierung.
Um gezielt herauszufinden, welche Punkte Deiner Zielseite den Nutzern wichtig sind und an welchen Stellen Du die Seite vielleicht noch verbessern könntest, empfehle ich Dir ein A/B-Testing der Landingpage. Das Testing ist immer mit einer positiven User Experience verbunden, wie Steffi in ihrem Blogpost A/B-Tests: Warum sie sinnlos sind – solange Du Deine Hausaufgaben nicht gemacht hast beschreibt.
Wie ist Deine Meinung dazu? Hast Du unterschiedliche Zielseiten für SEO und SEA? Oder kommen die Besucher über beide Wege auf die gleiche Seite? Ich freue mich auf Deinen Beitrag im Kommentarfeld unten.
Wenn Du eine individuelle Beratung für Deine Online-Marketing-Strategie und vor allem für Deine SEA-Kampagnen benötigst, kannst Du uns jederzeit über unser Kontaktformular erreichen. Wir freuen uns auf Deine Anfrage!
Bildnachweis: Titelbild: © gettyimages/RichVintage