Informationsorientierte Suchanfragen einfach erklärt
Informationsorientierte (auch: informationale oder informative) Suchanfragen sind Suchbegriffe, bei denen Nutzer nach Informationen zu einem bestimmten Thema suchen. Das können Lösungen für ein konkretes Problem sein, eine Definition, ein Ratgeberbeitrag oder eine Anleitung.
Informationsorientierte Suchanfragen sind von den navigationalen und transaktionalen Suchanfragen abzugrenzen. Alle drei Arten von Suchanfragen geben grob gesagt Auskunft darüber, welche Intention ein Nutzer mit der eigenen Suche verfolgt, also ob Informationen gesucht werden oder etwas gekauft werden soll. Google und diverse SEO-Tool-Anbieter klassifizieren informationsorientierte Suchanfragen als Suchintention „Know“ (Wissen).
Inhalt
Informationsorientierte Keywords am Beginn der Kundenreise
Informationsorientierte Suchanfragen stehen zumeist am Beginn der Customer Journey, die auch als Kundenreise bezeichnet wird und meist in einen Kauf oder einen Lead mündet. Sie sind dadurch charakterisiert, dass nach allgemeinen Informationen gesucht wird. Der Suchende muss (noch) keinen Kauf im Kopf haben, wenn er die Information nur zu Recherchezwecken, zum Beispiel für eine Abschlussarbeit oder im Zuge einer Medien-Recherche, benötigt.
Drei Beispiele für informationsorientierte Suchanfragen:
- Tomaten
- Wetter München
- Tipps gegen Hitze
Laut einer Studie aus dem Jahr 2008 besteht die große Mehrzahl aller Suchanfragen (80 Prozent) aus informationsorientierten Suchanfragen, die restlichen 20 Prozent teilen sich navigationale (10 Prozent) und transaktionale Suchanfragen (10 Prozent).
Google hat in den Quality Rater Guidelines informationsorientierte Suchanfragen noch weiter differenziert in „Know“ und „Know Simple“. Dabei ist „Know Simple“ eine Unterkategorie von „Know“, bei der eine sehr spezifische Information gesucht wird, die in wenigen Sätzen beantwortet werden kann und oft in Frageform formuliert ist. Beispiele: „Olaf Scholz Alter“, „Wie hoch ist der Kölner Dom?“, „Definition Prokrastination“.
Wie Du informationsorientierte Suchanfragen für mehr Traffic und Leads einsetzt
Du wirst mit einem Artikel nicht alle Menschen zufriedenstellen. Richte Dein Angebot daher auf die Erwartung der Nutzer aus, die von seinen Inhalten angezogen werden sollen. Hier ein paar konkrete Maßnahmen, wie Du informationale Suchanfragen einsetzen kannst, um Leads und Traffic durch die Google-Suche auf Deine Website zu leiten:
- Schreibe einen detaillierten Ratgeber zu einem bestimmten Thema in Deiner Branche/Nische. Beispielsweise einen Ratgeber zum Thema Planung von Gartenhäusern.
- Erstelle ein Erklärvideo, das für Dein Business relevant ist. Beispielsweise unser SEO-Video „Wie kann ich am besten SEO lernen?“
- Verfasse einen Blog- oder Magazinartikel mit praktischen Hands-on-Tipps, der Deiner Zielgruppe echten Mehrwert bietet. Zum Beispiel unseren Beitrag „SEO für B2B – 7 konkrete Tipps für Deine Strategie“.
Dir stehen viele Möglichkeiten offen, informative Inhalte an die Suchenden zu vermitteln. Werde hier gerne kreativ und nutze unterschiedliche Content-Formate! Positioniere Dich als vertrauenswürdige Informationsquelle und mache Deine Marke bekannt. Wenn Du das Informationsbedürfnis des Suchenden stillen konntest, wird er eventuell zu einem späteren Zeitpunkt, wenn er in der Phase kurz vor dem Kauf ist, wieder an Dich denken.
Wichtig: Versuche keineswegs, einem Suchenden bereits in der Informationsphase auf Biegen und Brechen Dein Produkt zu verkaufen. Möglich ist, dass Du beispielsweise aus einem Blogbeitrag mit einer unaufdringlichen Handlungsaufforderung auf die Leistungen in Deinem Online-Shop hinweist.
Tipp: Fokussiere Dich bei der Optimierung zunächst auf transaktionale Keywords und damit Inhalte, die Dir direkt Geld in die Kasse spülen. Dieses kannst Du dann dafür nutzen, um über den Aufbau informationalen Contents Deine Reichweite zu steigern.
Multi-Intent-Suchanfragen
Auch wenn es alles einfacher machen würde: Leider lässt sich nicht jede Suchanfrage eindeutig als informational, navigational oder transaktional einordnen. Google kann dank komplexer Berechnungen die Nutzerabsichten hinter einer Suchanfrage erkennen und die Erkenntnisse in die Darstellung der Suchergebnisseite einfließen lassen. Viele Suchanfragen bestehen aus unterschiedlichen Absichten, die Google als „Multi-Intent“–Suchen festlegt.
Dies lässt sich am Beispiel der Suche nach „Urlaub Paris“ illustrieren:
Will der Nutzer hier einen Urlaub in Paris buchen? Möglich. In diesem Fall würden wir von einer transaktionalen Suchanfrage sprechen. Vielleicht will der Suchende aber erst einmal nur in Erfahrung bringen, was man als Tourist in Paris alles machen kann. Das wäre dann eine informationsorientierte Suchanfrage.
Orientiere Dich stets an der Suchintention
Wenn Du ganz oben in den Suchergebnissen mitspielen willst, solltest Du den Suchenden all das bieten, was sie potenziell suchen. Orientiere Dich an den Nutzerwünschen – nicht an dem, was Du als wichtig empfindest. Du möchtest Nutzer auf Deine Webseite führen, indem Du eine informationsorientierte Suchanfrage bedienst? Dann informiere und berate die Nutzer auf der entsprechenden Seite – und verkaufe nicht.
Weiterführende Links
- Suchintention verstehen: So entscheidest Du Dich für die richtige Landingpage
- Suchintention & Search Intent erklärt: Definition, Arten, Micro Intents
- Search Quality Evaluator Guidelines